Wie oft sollten Hunde bei Hitze trinken? Was ist beim Schwimmen und bei der Fellpflege zu beachten?
Tipps, damit sich die Fellnasen auch bei hohen Temperaturen wohlfühlen
Der Sommer mit Hund stellt Mensch und Tier vor besondere Herausforderungen. Gerade das Wetter mit seinen hohen Temperaturen kann für unsere Vierbeiner schnell zur Belastung werden. Die Wärme an heißen Sommertagen führt dazu, dass Hunde ihre Körpertemperatur vor allem durch Hecheln und Wasseraktivitäten regulieren müssen. Deshalb gibt es alles Wichtige zu beachten, um den Sommer mit Hund sicher und angenehm zu gestalten. Die wichtigste Regel dabei: Immer für ausreichend Schatten, frisches Wasser und Abkühlung sorgen, um Überhitzung zu vermeiden. Auch die richtige Beschäftigung ist entscheidend – kühlende und spielerische Aktivitäten sorgen dafür, dass die Fellnasen trotz Hitze ausgelastet und zufrieden sind. Sommerliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Apportierspiele im Wasser machen nicht nur Spaß, sondern helfen auch, die Hitze angenehmer zu gestalten.
Wenn es im Frühling oder Sommer angenehm warm wird, fühlen sich die meisten Menschen wohl. Vielen Fellnasen dagegen wird es schnell zu warm, sie beginnen zu hecheln. “Hunde sind gemacht für eine Umgebungstemperatur von rund 14 Grad”, erklärt Tierarzt Fabian von Manteuffel. Einige Rassen, etwa Huskys, mögen es sogar noch deutlich kühler. Das Hecheln sei aber kein Anzeichen, dass es dem Tier nicht gut gehe, sondern völlig normal, erklärt von Manteuffel: “Der Hund kann nicht wie wir schwitzen, er regelt mit dem Hecheln seine Körpertemperatur.”
Vorbereitung auf den Sommer
Bevor die Temperaturen steigen, lohnt es sich, einige Vorkehrungen für den Sommer mit Ihrem Hund zu treffen. Eine regelmäßige Fellpflege ist dabei besonders wichtig: Durch das Bürsten wird lose Unterwolle entfernt und die Luft kann besser an die Haut Ihres Hundes gelangen – das sorgt für eine angenehme Abkühlung an heißen Tagen. Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner im Garten oder auf dem Balkon immer einen schattigen Platz findet. Ein Sonnenschirm oder ein schattenspendender Baum sind ideale Alternativen, um die direkte Sonne zu meiden. Frisches Wasser sollte stets griffbereit stehen – ein Trinknapf mit Wasserspeier sorgt für zusätzliche Erfrischung. Für eine besondere Abkühlung können Sie Hundeeis ganz einfach selbst herstellen: Mit etwas Hühnerbrühe, ein paar Leckerlis und einem Gefrierbeutel zaubern Sie im Handumdrehen eine leckere Erfrischung für Ihren Liebling. So starten Sie und Ihr Hund bestens vorbereitet in die Sommerzeit.
Anzeichen für Überhitzung
Warnsignale, dass Hunde stark unter der Hitze leiden, können starkes Hecheln und Unruhe sein, bei zunehmender Überhitzung auch eine rote Zunge, Teilnahmslosigkeit, ein glasiger Blick oder taumelnder Gang. Bei Überhitzung steigt die Körperwärme des Hundes gefährlich an, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Auch für Vierbeiner kann ein Hitzschlag lebensbedrohlich sein.
Hunde müssen ausreichend trinken
Wie Menschen benötigen auch Hunde an warmen Tagen mehr Flüssigkeit. Besonders bei großer Hitze sollten Hunde viel Wasser trinken, um sich abzukühlen und gesund zu bleiben. Der Wasserbedarf eines Hundes hängt zudem stark von seiner Aktivität ab – je mehr Bewegung, desto mehr Wasser wird benötigt. Es empfiehlt sich also, immer etwas frisches Wasser für das Tier bereitzuhalten und darauf zu achten, dass es regelmäßig trinkt. Allerdings müssen auch Hunde nicht permanent trinken: “Sie ertragen es, genauso wie wir Menschen, auch einmal zwei Stunden nichts zu trinken”, so von Manteuffel. Das Wasser sollte am besten Zimmertemperatur haben und im Trinknapf mehrmals täglich ausgetauscht werden, weil sich Keime bei hohen Temperaturen schnell vermehren. Auch Futterreste sollten schnell entsorgt werden. Am besten kleinere Portionen füttern, das strengt den Körper weniger an.
Gassi gehen in kühleren Stunden und im Schatten
Hundehalter sollten bei der Planung der Spaziergänge besonders auf die richtige Tageszeit achten und am etwas kühleren Morgen oder in den Abendstunden Gassi gehen, am besten auf schattigen Strecken. Empfehlenswert ist es, für Spaziergänge schattige Wege im Park zu wählen, um den Hund vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Nicht nur der Kreislauf des Hundes wird bei Hitze strapaziert, auch die Hundepfoten sind sehr empfindlich – heißer Asphalt kann schnell sehr schmerzhaft sein. Auf größere Anstrengungen für den Hund, wie das Laufen neben dem Fahrrad, sollte verzichtet werden. Bei längeren Ausflügen eine Flasche Wasser für den Hund mitnehmen.
Schwimmen bringt Abkühlung
Viele Fellnasen freuen sich bei sommerlicher Hitze über ein kühlendes Bad – das Schwimmen macht ihnen nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für eine wunderbare Erfrischung.
Eine willkommene Abwechslung an heißen Tagen ist ein Bad im Fluss, See oder sogar im Bach, der als natürliche Möglichkeit zur Abkühlung dient. Schwimmen ist eine ideale Beschäftigung für heiße Tage, da es die Fellnase geistig und körperlich fordert, ohne sie zu überhitzen. Es gibt viele Aktivitäten im Wasser, wie Apportierspiele oder gemeinsames Planschen, die für zusätzlichen Spaß sorgen. Verschiedene Möglichkeiten und jede Möglichkeit zur Abkühlung im Wasser – ob See, Bach oder Hundepool – sollten genutzt werden, um die Sommerhitze angenehmer zu gestalten. Eine Alternative zur klassischen Badestelle ist zum Beispiel ein Hundepool im eigenen Garten. Das Schwimmen im Freien und in der Natur ist besonders erfrischend und bietet eine wunderbare Erfahrung für Hund und Halter. Ein Beispiel für eine Wasseraktivität ist das Apportieren von Spielzeug aus dem Wasser.
Wenn möglich, sollte die Fellnase am Ufer der Badestelle noch gut im Wasser stehen, sodass sie sich zunächst ein wenig an die Temperatur gewöhnen kann. Hat sie keine Lust auf das kühle Nass, sollte man das akzeptieren – wie bei Menschen gibt es auch wasserscheue Fellnasen. Wichtig ist, nur Badestellen zu wählen, an denen Hunde auch willkommen sind. An vielen Seen und an Nord- und Ostsee gibt es eigene Hundezonen. In Naturschutzgebieten sollte man dagegen mit Rücksicht auf Wasservögel und andere Tiere seinen Hund nicht schwimmen lassen.
Kein Salzwasser trinken lassen
An vielen Stränden oder Seeufern liegen im Sommer Glasscherben und Kronkorken, deshalb sollte man immer Verbandszeug für den Notfall dabei haben. Wichtig: Beim Baden im Meer sollten Hundebesitzer darauf achten, dass ihr Tier kein Salzwasser trinkt, denn das kann zu Durchfall und Erbrechen führen, warnt Tierarzt von Manteuffel. Nach dem Schwimmen sollte der Hund zudem geduscht werden, da das Salzwasser schlecht für die Haut ist.
Weitere Tipps und Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Hundeschwimmen und Baden mit Hunden.
Blaualgen: Gefahr für Hunde
Bei sehr warmen Temperaturen geht auch eine Gesundheitsgefahr von Blaualgen aus, wenn der Hund diese beim Trinken unabsichtlich mit aufnimmt. Symptome können Erbrechen, gelb verfärbte Schleimhäute sowie Apathie und Appetitlosigkeit sein. Vorbeugend sollten Hunde bei anhaltender Hitze generell nicht aus Seen trinken.
Gefahr für Hunde durch Grannen
Im Sommer kann auch ein Spaziergang durch Felder für Hunde unangenehm werden. Die Grannen der Getreideähren besitzen häufig scharfe Spitzen und feine Widerhaken, die sich in Pfoten, Nase oder Ohren bohren und im ungünstigen Fall auch eingeatmet werden. Sie führen zu Schwellungen und Entzündungen. Hundebesitzer sollten aufmerksam werden, wenn das Tier nach dem Spaziergang humpelt, die Ohren schüttelt oder stark niest. Die Grannen-Fremdkörper sollten am besten durch einen Tierarzt entfernt werden.
Mit dem Hund im Auto unterwegs
Im Sommer sollten Hunde nie in Autos gelassen werden, denn dort ist es für sie zu heiß.
Hundebesitzer sollten lange Autofahrten in der Mittagshitze vermeiden. Sie können dem Hund zusetzen, da es im Auto schnell warm wird. Zugluft durch geöffnete Fenster vermeiden, da sich Hunde dabei schnell eine Bindehautentzündung zuziehen können. Besser ist es, die Klimaanlage anzuschalten. Ganz wichtig: Den Hund niemals bei sommerlichen Temperaturen im Auto zurücklassen! Ein aufgeheiztes Auto kann für das Tier schlimmstenfalls zur Todesfalle werden. Schon nach wenigen Minuten kann das Fahrzeug für Hunde zur tödlichen Falle werden.
Erste Hilfe bei Hitzschlag
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Hitzschlag, zählt jede Minute. Bringen Sie Ihren Hund sofort in den Schatten, um ihn vor weiterer Sonneneinstrahlung zu schützen. Bieten Sie lauwarmes Wasser an – eiskaltes Wasser kann den Kreislauf zusätzlich belasten. Beginnen Sie, Ihren Hund vorsichtig mit Wasser abzukühlen: Starten Sie an den Pfoten, arbeiten Sie sich langsam über die Beine bis zum Körper und zuletzt zum Kopf vor. So helfen Sie, die Körpertemperatur Ihres Hundes schonend zu senken. Zeigt Ihr Hund schwere Symptome wie Bewusstlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Atemnot, zögern Sie nicht und suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Schnelles Handeln kann im Ernstfall Leben retten.
Sicherheit und Verantwortung
Die Sicherheit Ihres Hundes sollte im Sommer immer an erster Stelle stehen. Lassen Sie Ihren Hund niemals im Auto zurück – selbst bei vermeintlich milden Temperaturen kann sich das Fahrzeug in kurzer Zeit stark aufheizen und zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag führen. Suchen Sie bei Spaziergängen oder im Garten stets schattige Plätze auf, damit Ihr Hund sich abkühlen kann und die Körpertemperatur nicht zu stark ansteigt. Frisches Wasser sollte immer verfügbar sein, und auch die Ernährung sollte an die sommerlichen Bedürfnisse angepasst werden. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer achten Sie darauf, dass Ihr Hund sich wohl fühlt und die heißen Tage sicher genießen kann.
Urlaub und Reisen mit Hunden
Ein Sommerurlaub mit Hund kann ein wunderbares Abenteuer sein – vorausgesetzt, Sie planen im Vorfeld sorgfältig. Informieren Sie sich rechtzeitig über hundefreundliche Unterkünfte, damit Ihr Vierbeiner überall willkommen ist. Während der Reise sollten Sie immer ausreichend Wasser und selbstgemachtes Hundeeis dabeihaben, um Ihrem Hund auch unterwegs eine erfrischende Abkühlung zu bieten. Planen Sie regelmäßige Pausen ein, damit Ihr Hund sich bewegen und entspannen kann. So steht einem entspannten Sommerurlaub mit Ihrem Liebling nichts im Wege.
Sommerliche Fellpflege
Hunde mit langem Fell kann man an heißen Tagen ein wenig Erleichterung verschaffen, wenn man sie regelmäßig bürstet. So gelangt kühlende Luft an die Haut. Die richtige Fellpflege im Sommer hängt dabei auch von der Rasse des Hundes ab, da unterschiedliche Felltypen verschiedene Pflegemethoden und Abkühlungsmöglichkeiten erfordern. Noch mehr Abkühlung bei dickem und langem Fell verschafft ein sommerlicher Fellschnitt.
Fazit und Zusammenfassung
Der Sommer bietet viele schöne Momente für Hunde und ihre Besitzer – vorausgesetzt, Sie achten auf die wichtigsten Tipps für heiße Tage. Eine gute Vorbereitung mit regelmäßiger Fellpflege, schattigen Plätzen und ausreichend Wasser sorgt dafür, dass Ihr Hund die Sommerzeit genießen kann. Lassen Sie Ihren Hund niemals im Auto zurück und wissen Sie, wie Sie im Notfall bei einem Hitzschlag schnell reagieren. Mit einer sorgfältigen Reiseplanung und kleinen Erfrischungen wie Hundeeis steht auch einem gemeinsamen Sommerurlaub nichts im Weg. So bleibt Ihr Hund gesund, munter und kann die warmen Tage in vollen Zügen genießen.